Marc Haselbach – SKULPTURZEICHNUNG
In jedem Anfang wohnt auch ein Ende Wollte ich von dem Augenblick sprechen und einen ersten Ausdruck dafür finden, was Kunst bei mir vermag, so ist meine Antwort: „es ist das Abstrakteste der Figur von allem, das doch in sich zugleich das Konkreteste von allem ist.“ Ich will zunächst den ersten Schritt überhaupt tun, ein Bild einfach machen, eine Skulptur modellieren, bevor die Sorge vor dem zweiten Schritt den ersten verhindern kann. Kennt der Anfang sein Ende? Es bleibt immer die Freiheit und gleichzeitig doch die Verantwortung für die Freiheit des Anderen. Die ersten Gedanken sind oft die Besten. Das Ereignis der in den Raum gezeichneten Figur. Der Block mir gegenüber ist anwesend. Die Zeichnung gibt mir mir Durchsicht im Block. In der Skulptur die verbindende, verzogene Fläche ist doch die anfänglich undden ganzen Prozess begleitende Zeichnung die immer den Umriss wiedergibt und auch die unmögliche Leichtigkeit der Fiktion. So kann man etwa davon ausgehen, dass eine fiktive Figur, die sich erst an einem Ort und dann an einem anderen Ort befindet, zwischen beiden Orten wohl gereist sein muss. Diese Gesamtkontur der Reise in meinem Kopf, meinen Händen und durch die bewegte Zeit wird durch mein Umwandern, mein Weiterarbeiten und durch das Zerstören jeglicher Zierden oder unwichtiger Details erreicht. Diese Reise ist der Ort und die Skulptur oder Zeichnung. Mit dem Ziel der größtmöglichen Einfachheit wird es dann erst meine Figur. Die nächste Kante schafft mir den entscheidenden Raum. Das bewusste Spiel der Verkörperung aus der Verzeichnung. Das Freistellen der Idee gelingt zum Teil und die letzte Tat bleibt stehen. Das Werk darf nun atmen, zwischendurch haben wir es fast vergessen. Der Anfang kennt doch sein Ende nicht. Text: Zeichner I Bildhauer Marc Haselbach
Grob aus dem Holz gehauen, im Hieb fast flächig zu nennen. Doch da ist noch die feinsinnige Zeichnung, der Fettkreidestrich, die Tintenlineatur, das sich schwarz vom Holz abzeichnende Geflecht-Volumen. Die dreidimensionale Zeichnung wird Raumzeichnung. Weil Volumen doch sein Thema ist. Und nicht nur mehr allein Körperliches, sondern eben geistiges Volumen, lebendige Fülle. Wie bei seinen Tuschezeichnungen, wie vom Papier gesprungen wandert die Lineatur gleich einer Tätowierung über die Figuren, schnell und präzise gesetzt, nicht verspielt sondern mit der nötigen Wendigkeit und inneren Notwendigkeit, in seiner Leichtigkeit eher ernst. Und dann wiegen sie nichts mehr, die Skulpturen und Zeichnungen. Die Arbeiten von Haselbach haben den Ausdruck von Einfachheit, weil sie uns in Ihrer Machart unvermeidlich erscheinen.“ Text: Oliver Scharfbier, Künstlerischer Leiter des KUBOS 2025 / Planungspavillon für die Bewerbung um Kulturhauptstadt Europas aus Magdeburg über Marc Haselbach
Der Prozess der Zeichnung, wie der Bildhauerei sind für Marc Haselbach gleichwertig. Beide sind Prozesse der Annäherung, in der sich Form findet und ebenso Formfindung als Prozess thematisiert wird. Die bloße Stele und der Kopf werden so zu Körpern, zu Skulpturen mit einem ganzen eigenen Ausdruck. Haselbach lebt ebenso für die Zeichnung, in der auch immer irgendwo ein Körper entsteht. In der Zeichnung passiert dies durch Addition, in der Skulptur durch Subtraktion. Die Skulptur verweist auf die Zeichnung und die Zeichnung verweist auf die Skulptur. Es gibt eine spezifische Abhängigkeit zwischen diesen Formen künstlerischen Ausdrucks. Um diese Abhängigkeit zu verdeutlichen, möchte ich im folgenden von einer dreidimensionalen Zeichnung sprechen und von einer zweidimensionalen Skulptur. So ist dem Werk von Marc Haselbach eine Entgrenzung inhärent, die wir erst nicht vermuten würden. Text: Thomas Wulffen, Präsident der deutschen Sektion der Internationalen Assoziation der Kunstkritiker AICA über Marc Haselbach
HASELBACH IN MAGDEBURG Marc Haselbach, Jahrgang 1964, lebt in Berlin und Magdeburg. Haselbachs erste Ausstellung im Treppenhaus – Galerie in der Nollendorfer Strasse in Berlin „Jetzt Weltfrieden, danach Weltruhm…“ im Jahr 1965 wurde leider nicht gleich ein wirtschaftlicher Erfolg, brachte Ihm aber viele Freunde und Bewunderer nicht nur unter Berlinern ein. Und seit dem sind über zweihundertfünfzig teilweise sehr erfolgreiche Ausstellungen im In- und Ausland dazugekommen. Diese Einzel- und Gruppenausstellungen, Symposien, Aufträge und Realisierungen von Skulpturen im öffentliche Raum sind in Bosnien-Herzogovina, Großbritannien, Frankreich, Italien,Japan, Mexiko, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Serbien, Spanien, Volksrepublik China, Ungarn, U.S:A., und auch Nord-, Süd-, Ost- und West-Deutschland einige seine Stationen. Im Leben ist es ein Beleg seiner reichen Ausstellungstätigkeit und seiner fröhliche Neugier. Haselbach erhielt den Skulpturen-Preis der Stadt Tianjin in China, der Stadt Capestrano und der Stadt Offenbach a. M und Darmstadt in Hessen. Er arbeitet in Berlin-Mitte und in seinem großen Atelier in Magdeburg. Sein nächster Wirkungsort liegt in den Abruzzen in Italien. Haselbach ist begeisterter Sammler von Kunst und Wunderdingen, arbeitete schon mal als Schauspieler, Sumotrainer, Bootsführer, Trucker, Objekteinrichter, Galerieassistent, Tellerwäscher, Bodenbeläger, Einkäufer, Logistiker, Musik-Manager, Verkäufer, Anstreicher, Möbelbauer, Reinigungskraft, Kunsttransporteur, Reiseleiter, Betonrestaurator, Discjockey, Stein-Denkmalpfleger, Lagerist, Servicekraft, Animateur, Dozent in Jungend- und Erwachsenenbildung, Reisebegleiter, Artist, Clown, Festivalmitarbeiter, unbegabter Musiker, Nachtwache, Briefträger, Friseur, Altenpfleger, Fotograf, Werbetexter, Kindergärtner, Landschaftsgärtner. Assistent der Geschäftsleitung, Tiertrainer und Tänzer. Er ist Mitglied im Atelierhaus Milchhof e.V. in Berlin Mitte.
2019
Menschen, Objekte und Zeichen. salon di quilio, Leipzig, Sachsen Dinge, die kommen. Das Filmprojekt. Der Vergleich. Zwei Wunderkammern gleichzeitig in Sachsen-Anhalt, EA, Filme und Skulpturen, Sachsen-Anhalt Land of the future- one new fighter, stranofilmfestival ’19, eingeladener Gast, EA, Abruzzen, Italien … deine Zauber binden wieder, Artbank, EA, Mainz, Rheinland-Pfalz Koffer voll Zeichen, Atelierhaus Friese, EA, Hamburg Gäste im Hoffnungshotel, Perleberg, Mecklenburg-Vorpommern hierunddort, unerkannte Orte, EA, Magdeburg, Sachsen-Anhalt Artspring-dezentral, Planetarium, Berlin
2018
Altonaer Wunderkammer, 2018, EA; Hamburg land of wonder, Strano Festival ’18, EA, Capestrano, Italien Show of the owner, Children project near Bihac, Bosnien und Herzegowina
2017
face á face, Lorient, Frankreich 10 años 22 artistas, Gallery espai d’art Mallorca, Spanien Gegenüber Riemenschneider, Theater-Galerie Burggarten, Rothenburg Pandora Projekt II, Lust des Sammelns (mit Thomas Schütte, Tony Smith) Kunsthalle Bielefeld
2016
Berlin Black, Inex Foundation, Open Studios Belgrad, Serbien vivir del arte, Museo d’Mallorca, EA, Spanien Heads, Gallery espai d’art Mallorca, Spanien
2015
calle de la luna, Mallorca, EA, Spanien Wunderkammer Tokyo, Galerie Blockhhouse, EA, Tokyo, Japan Wunderkammer Kitakyūshū, Samuraiburg Kokura, EA, Kitakyushu, Japan